Immobilienmarkt
& Südtirol

Markt-Trends
1. Deutlich gestiegene Zinsen, eine schwächere Konjunktur und eine rückläufige Nachfrage belasten auch den Südtiroler Immobilienmarkt. Das Immobiliengeschäft wird schwieriger. Die Ausgaben sind an vielen Stellen gestiegen, gleichzeitig haben sich die Finanzierungskosten durch die Zinswende erhöht: immer weniger Menschen wollen oder können sich heute eine Wohnung leisten. Die Quadratmeterpreise bewegen sich nun insgesamt strukturell leicht sinkend, in der Stadt mehr, am Land weniger. Noch wirkt bremsend ein noch offensichtlich verbleibender Nachfrage-Überhang nach größeren Wohnungen und Zweit-Wohnsitzen und die beinahe historisch andauernd erfahrene Wertstabilität der Wohn-Immobilien. Die Verkäufe werden aber weniger und schwieriger: der Immobilienboom verlangsamt sich. Eie geringere Kaufkraft der potentiellen Käufer-Mittelschicht ist bemerkbar. Anderseits wirken sich die vielen Kauf-, Bau- und Renovierungsförderungen, sowie die einschlägige Landes-Gesetzgebung am Wohnungsmarkt immer noch positiv aus, wenn auch weniger. (siehe Immobilienpreise). "Nun ist es Zeit, das Risikobewusstsein zu schärfen" (Quelle: NZZ-Lorenz Honegger)
2. die Hotel- und Gewerbeimmobilien-Preise entwickeln sich in Südtirol in ähnlicher Richtung: stabil bis leicht sinkend, auch am Gardasee und im übrigen Italien, wo das Angebot viel größer geworden ist.
3. gute Immobilien sind auch im Jahr 2023 eine attraktive und sichere Anlage-Möglichkeit.
Liebe Leserin. lieber Leser
Wohnen bleibt in Südtirol vorerst immer noch teuer: 3-Zi.Wohnungen sind je nach Lage u. Ausführung ab ca. 250.000-600.000 Euro zu haben, 4-Zi.Wohnungen ab 350.000 bis 700.000 Euro, luxuriöse 4-Zi.Appartements ab 500.000 – 1.000.000 Euro und darüber, Reihenhäuser ab 400.000-750.000 Euro, Häuser mit Garten ab 1.200.000 Euro, renovierungsbedürftige Häuser/Altbauten ab 900.000 - 2.000.000€, Villen ab 1.400.000 - 4..500.000 Euro und mehr. Außergewöhnlich schöne Lagen, hochwertige Klima-Bauqualitäten und Luxusausstattungen erhöhen gleichermaßen die obige Richtwerte. Bauernhöfe liegen, je nach Größe uns Lage, zwischen 1.800.000€ und 4.500.000€, bei Weinhöfen und schönen Hofstellen auch darüber. Preis-Spitzenreiter sind Gröden und das Gadertal, am günstigsten ist wohl das Vinschgau. Insgesamt liegen die Kaufpreise in Südtirol meist höher als in Nordtirol/Innsbruck oder als im Trentino, und höher als in vielen Provinzhauptstädten Norditaliens, meist vergleichbar mit denen in einigen peripheren Gebieten in München.
Hotelmarkt: der Markt bewegt sich: trotzdem die Zeiten bleiben herausfordernd.... auch für die Hotelbranche. Euphorie wie in manchen Vorjahren ist nur mehr wenig zu spüren, eher eine abwartende und beobachtende Haltung. Abzuwarten bleibt, inwieweit sich die die gestiegenen Leitzinsen und die Kreditvergaben der Banken auswirken und wie sich die wirtschaftlich-politische Lage, die Inflation, die Immobilienpreise, die Baukosten, die Heiz- u. Stromkosten, der Arbeitsmarkt angesichts des Arbeitskräftemangel, etc. entwickeln. Die Investoren bleiben vorsichtig, oft verunsichert und zurückhaltend, doch vorrangig überzeugt, die schwierige Lage meistern zu können. Es gilt nun gute Marktchancen gezielt zu nutzen.
Das Hotel-Angebot wird nun größer und vielfältiger, die Kaufpreise sinken.
Fakten: der Hotelmarkt hat sich seit Jahresanfang wieder seinem Vorkrisenniveau genähert und neue Investment-Projekte im Bereich Hotel nahmen zusehends Fahrt auf, insbesondere im Segment bereitstehender Ferienhotels. In den letzten 9 Monaten verzeichnete CBRE-Q3 2022 Italienweit insgesamt 9,1 Milliarden Immobilien-Investments, davon fielen 1,1 Milliarden auf Hotels (+0,4%).
Heute bieten sich wieder vielfältig hervorragende und attraktive Kauf-Gelegenheiten an, vor allem in der Ferienhotellerie und insbesondere bei Core- & Resort-Hotels und im Rahmen von Value-Add-Projekten mit umfassenden Wellness-Angeboten und Serviced-Living-Produkten, Die Ferienhotellerie ist in der nächster Zeit wohl eine der großen Gewinnerinnen .. auch in Südtirol und im restlichen Italien.
Tourismus: eines steht fest, inzwischen ist glücklicher Weise ein deutlicher Aufwärtstrend zu den Vorjahren zu beobachten. Der nationale und internationale Tourismus hat etwas Fahrt aufgenommen, auch wenn leichte Einbrüche am Horizont sich bemerkbar machen ... neue Tourismusentwicklungen sind sichtbar, zusätzlich beschleunigen trendige digitale und grüne Transformationen einen Wandel in der Branche.
Wohnungen waren in Südtirol weiterhin der Renner. Am Immobilienmarkt Südtirol wurden im Jahr 2022 rund 6107 Wohnungs-Einheiten gekauft, bezogen auf das Vorjahr eine Steigerung von +7,5% (2021: 5.674: 2020: ca. 4763, 2019: ca. 4.863, 2018: ca. 4.927, 2017 ca. 4.500):
Burgrafenamt 1.332 (+3,1%), Überetsch 901 (-5,1%), Salten/Schlern 531 (+12,7%), Eisacktal 627 (+15,7%), Pustertal 843 (+10,5), Vinschgau 204 (+3,1%) und Wipptal 193 (-25,5%) - in Bozen wurden 1.476 Einheiten (+22,5%) verkauft.
Die Preisentwicklung ist in Südtirol insgesamt mit einem Mittelwert von 2.961€/m² (+2,0%) 2021 2.899€/m² +0,8%) stabil -leicht steigen verblieben.
Kaufpreis-Mittelwerte 2022: Burggrafenamt 2.794€/m² (+4,5%), Überetsch 2.672€/m² (+0,5%), Salten/Schlern 3.451€/m² (+0,9%), Eisacktal 2.504€/m² (+0,5%), Pustertal 2.807/m² (+2,2%), Vinschgau 2.030€/m² (+3,1%), Wipptal 2.288/m² (+0,3%) - in Bozen 3.955€/m² (+2,0%)
Wertsteigerungs-Index seit 2008: 130,0
IErgänzend dazu Südtirol in Zahlen (2016): Fläche 7.400 km², Siedlungs-Fläche 21.096 ha (2,85%), Einwohner: 520.891, Dichte 70,4 Einwohner /km², Hauptstadt Bozen (106.441 Einwohner), Anzahl der Gemeinden 116, Sprachen Deutsch (69,1%) Italienisch (26,4%) Ladinisch (4,5%), Lebenserwartung 81,2 für Männer 85,5 für Frauen, Unternehmen 58.163, Beschäftigte 266.500, Erwerbstätigen-Quote 71,4%, Arbeitslosenquote 3,7%, BIP-pro-Kopf 39.700€ (siehe auch Kolonne nebenan)
Für das Jahr 2023 liegen erst im Juni 2024 verlässlichen Statistiken bzw. Markt-Entwicklungen und Trends vor.
Quelle: Agenzia Entrate Focus provinciale Bolzano a cura dell’Ufficio Provinciale Territoriale (Luigi Malesan) u. Wifo - Die Wirtschaft unter der Lupe.


Preisentwicklung Wohnen in Südtirol